Landau, mitten in der Südpfalz gelegen, lädt mit seinen tollen, abwechslungsreichen Gegenden im Umkreis geradezu ein, mit einem Dachzelt erkundet zu werden. Die vielen Weinfeste, Gaststätten und Naturparks sind ein sehr beliebtes Urlaubsziel geworden.

Dachzelten ist nichts ganz Neues: Bereits in den Siebzigern gab es die ersten Modelle. Damals allerdings sah man dies eher in Abenteuer-Magazinen auf Landrover, Jeep und VW-Campern. Die Wiedergeburt dieser Art, unterwegs eine komfortable Unterkunft dabeizuhaben, ließ einige Jahre auf sich warten. 

Wie gesagt, haben sogar wir zunächst mit einem normalen Zelt angefangen, Südeuropa zu erkunden. Die Idee, doch mal ein Dachzelt zumindest live anzusehen, kam, als wir eine Tour nach Schweden geplant haben. Da es im Norden eventuell etwas feuchter und kühler ist, als im Süden, war die Aussicht, nicht auf dem nassen Boden liegen zu müssen, doch einladender.

Also, das nächste geparkte Fahrzeug mit einem großen Hartschalendachzelt ausgemacht und die Besitzer gefragt, ob sie es uns einmal vorführen. Na klar !

Und spätestens, als unsere Kinder drinlagen und ich deren breites Grinsen sah, war klar, dass unser Igluzelt künftig daheimbleibt. Zumindest, wenn wir mit dem Auto unterwegs sind.

Tips, bevor man aufbaut:

Gerade am Anfang, bei den ersten Übernachtungen, ist man oft noch etwas übermotiviert und macht vielleicht noch ein paar Fehler beim Aufbau. Das legt sich natürlich schnell, dennoch möchten wir einige Tips mit auf den Weg geben. 

- Bevor Ihr alles aufbaut und das restliche Gepäck aus dem Auto lädt, schaut euch euren Stellplatz in Ruhe an. Wo ist der Untergrund am geeignetsten, dass das Fahrzeug auch gerade steht. Falls ihr ein geländegängiges Gefährt habt, kann man eine „Schieflage“ mit einem passenden Stein ausgleichen, den man vor den richtigen Reifen legt und dann drauffährt.

- In welche Richtung soll die Öffnung zeigen? Nicht nur die Aussicht spielt hier eine Rolle, sondern auch die Wetterseite, sollte Regen im Anmarsch sein. 

- Vorsicht mit den Spannstangen, mit denen die Vordächer gespannt werden. Achtet auf sicheren Stand und lasst diese unter Spannung nicht los,  falls ihr mal das Gleichgewicht verlieren solltet und ihr daruntersteht. Am Besten etwas seitlich vom Montageort hinstellen, die Stange in das enstprechende Loch bis zum Anschlag einstecken. Und dann mit einer Hand die Stange hochdrücken und mit der anderen Hand die Öse oder Tasche einhaken.

- Die Leiter komplett ausfahren und vergewissern, das die Arretierungen eingerastet sind. SO hat erstens die größte Hebelwirkung, wenn man ein Klappdachzelt rausklappt, und der bewegliche Teil fällt einem nicht entgegen. Erst nach dem „Dachzeltmoment“ wird von oben angefangen immer eine Sprosse komplett reingefahren, bis die Leiter die richtige Höhe hat.  Denn diese hat eine wichtige Stützfunktion für den ausgeklappten Bodenteil. 

Das richtige Zelt:

Nicht nur die reine Liegefläche entscheidet, was am besten zu Euch passt. Auch die Art und Funktion ist wichtig.

Das Hartschalen-Dachzelt:

Ist man allein oder als Paar unterwegs, macht natürlich eine Version Sinn, die Ihre Grundfläche nicht vergrößert. So stellt man einzig die Oberschale hoch und legt sich rein. Beim Zusammenklappen hilft ein Gummiseil, den Zeltstoff nach innen zu ziehen und es ist binnen Sekunden wieder geschlossen. 

Die harte Schale erhöht natürlich das Gewicht gegenüber einem textilen Zelt, da es insgesamt aber nicht allzu groß ist, erreicht man hier auch selten mehr als 60 kg. Und wenn der Platz reicht..

Ein Klappdachzelt ist das richtige, wenn man zum Beispiel als Familie unterwegs ist. Dadurch, dass die Bodenplatte geteilt ist und zusammegeklappt ist, verdoppelt sich die Liegefläche natürlich. So erreicht man Liegeflächen von 200 x 240 cm, es geht sogar noch größer. In diesen Dimensionen ist das Zelt selbst dann meist aus Zeltstoff, der über bewegliche Bügel gespannt ist. Keine Angst, diese stellen sich beim Aufbauen automatisch mit auf. Die Außenhaut, das „Rainfly“ ist natürlich wasserdicht, am oberen Sternenausguck ist durchsichtige Folie angebracht.

Dann gibt es noch das Hybrid-Dachzelt. Hier hat man eine harte Schale, die im zusammengeklappten Zustand alles bis runter zur Bodenplatte umschließt, und darunter den „doppelten Boden“ der auf die zweifache Größe ausgeklappt wird. Hier spart man sich dann das Darüberlegen des Schutzbezuges, der beim normalen Klappdachzelt erst in Position gebracht und dann rundherum mit einem Reißverschluss geschlossen wird.